Stracciatella 2015 Hochschule für Bildende Künste, Dresden
Die Installation Stracciatella ist die Abschlussarbeit meines Studiums und beinhaltet zwei unterschiedliche Merkmale. Das erste ist eine Arbeitsweise die durch improvisierte, intuitive Verfahren präsentiert wird. Durch Decken, Bettlaken und Tücher die an Stangen befestigt sind, grenzen sich Kammern im Raum ab. Dieses Vorgehen kennt man von Kindern die sich eine Bude bauen oder von Menschen die sich aus Not eine vorübergehende Lösung schaffen. Durch das Abdunkeln wird der Ausstellungsraum, das Oktogon, in seiner imposanten Erscheinung zurückgedrängt, undeutlich, reduziert und beleuchtete Objekte treten hervor.

Das zweite Element der Installation besteht aus Objekten die im Zusammenhang mit den sieben Weltwundern der Antike entstanden sind. Bei den Objekten sollte es sich nicht nur um Nachbildungen der Weltwunder der Antike handeln. Für die Pyramiden von Gizeh zum Beispiel, habe ich eine Pyramide aus Aluminium gegossen in der sich Zähne, Haare und Schmuckstücke von Familienmitgliedern befinden. Verschlossen mit einem verzierten Holzstab, bekommt die Familien-Reliquie die Form eines Szepters. Für den Koloss von Rhodos der aus Bronze gegossen war, verwendete ich das Gießverfahren um das der Bronzezeit spezifische Material und Verfahren zur Herstellung von Bronzeskulpturen kennen zu lernen und nachzuempfinden. Das Nachempfinden ist in der Hinsicht von Bedeutung da es sich, wie bei der Installation Voyager II la ricerca della felicita, um einen methodischen Rückblick handelt bei dem ich Versuche von unseren Vorfahren zu lernen.
Der Tempel der Artemis wurde durch eine Performance dargestellt. Bei dem erarbeiten der Choreographie konnte ich mich auf die Erfahrung der Tänzerin durch ihr Studium von Tanz und Rhythmus stützen. Die Merkmale des zweiten Elements unterscheiden sich dadurch, dass sie vor allem durch die Zusammenarbeit, die langzeitige Planung und den Austausch von Erfahrungen erst möglich waren.